Vom Dümmsten Bauern der die dicksten Kartoffeln erntet

Hallo,

eine Weile war es recht ruhig hier, das lag zum Einen an dem vielen vielen Regen der uns hinderte überhaupt in unserem kleinen Selbstversorgergarten nach dem Rechten zu schauen und zum Anderen aber natürlich auch an der Urlaubszeit (wobei diese einen verschwindend geringen Teil ausmachte) ..nun aber möchten wir doch einen kurzen Zwischenstand geben.  Die Ackerbohnen haben wir voller Erfolg ernten können, trotz Aussaat Mitte April und dieWarnungen vor Bohnenlaus und anderem Getier...wir hatten nichts davon keine Laus weit und breit.

Ganz anderes erging es uns dieses Jahr mit den Gurken...wir haben den Fehler gemacht und 2 unterschiedliche Sorten (Schlangengurke und Einlegegurke) zusammen in ein Beet gepflanzt, dicht an dicht so wie es sich NICHT gehört *lach..nun das Ergebnis sind ganz passable Einlegegurken ..aber die Schlangengurken sind nix, sie werden dick aber nicht lang, unten dran sind sie gelb statt rund und haben spitze Stacheln..ich weiß nicht was wir da genau eingekreuzt haben,  aber der Geschmack ist auch nicht so der Beste..dicke Kerne in der Mitte und einen leicht bitteren Geschmack sind nicht die beste Vorraussetzung für ein gelungenes Mahl..nun denn nächstes Jahr brauche wir NUR weibliche Pflanzen. Die Gurkenwelke setzte bereits früh ein, was aber unter Umständen auch am Wetter gelegen haben mag.

Soeben aber sind wir in unser Kartoffelfeldchen gegangen um uns ein Bild über die Reife zu machen. Wir lassen sie noch bis Anfang September im Boden da es ja Lagerkartoffeln sind und die Schale noch etwas verkorken muss. Da das Kraut bereits fast abgestorben ist wollte ich nun aber feststellen ob die Kartoffeln auch wirklich in Ordnung ist. Also gesagt getan wir haben uns mit einer kleine Schippe bewaffnet und 1-2 Pflanzen gezogen, was zum Vorschein kam war eine RIESEN Kartoffel mit der wir an jeder Frittenbude herzlich willkommen wären,  gefolgt von vielen normal Großen (wie man sie aus dem Supermarkt kennt). Schädlinge konnten wir daran keine feststellen, nur bei manchen haben wir die Schale mit der Schaufel verletzt. (aber da die ja sofort gegessen werden ist das kein Problem.) Bei der großen Ernte werden wir  sicher ein Grabegabel benutzen. Warum die Kartoffel so riesig wurde ist uns ein wenig schleierhaft, wir haben uns weder um diese Pflanzen bemüht, noch habe ich gedüngt, gespritzt, besprochen oder gestreichelt auch der Mondkalender wurde nicht befolgt.. Wir haben sie nach Meinung unseres Nachbarn auch zu tief und zu früh gesetzt und doch ............ja es gilt doch.

die "Dümmsten" Bauern haben die dicksten Kartoffeln und zum Beweis habe ich auch noch ein Foto gemacht.

was kaum Gärtner wissen..Genbank Gatersleben

Hallo Ihr Lieben,

heute hatten wir Post vielmehr eine Warensendung....und da wir es schon fast vergessen hatten, waren wir um so mehr erfreut. Wir müssen aber etwas weiter ausholen..noch im April überlegten wir uns Zuckerrüben anzubauen, dieser für uns recht einfache Gedanke, stellte uns jedoch vor ungeahnte Schwierigkeiten..das Problem ist nämlich überhaupt an Saatgut zu kommen..warum ist das so..nun dazu gibt es mehrere Vermutungen zum einen ist es sicherlich kein Geheimnis, dass Zucker aus der Zuckerrübe wie andere Rohstoffe auch, an der Börse gehandelt wird und dementsprechende Preismanipulationen stattfinden...(ähnlich dem Getreide, Milch,Kaffee..etc..)...ein weiterer Grund warum es kein Saatgut gibt, könnte das eingebaute Copyright der Zuckerfabrikanten sein..sie züchten Ihr Saatgut auf den Zuckergehalt und wollen natürlich auch nicht, dass andere Firmen und auch Privatleute davon profitieren..da Saatgut allerdings Kulturgut und somit auch Gemeingut ist, ist unserer Meinung nach solches Verhalten ein Raubzug an den Menschen...man stelle sich nur vor und das ist durchaus ironisch gemeint ein Somali könnte Getreide, Zucker bzw. Energiepflanzen anbauen..wo blieben denn dann die ganzen Hilfsgüter *grübel*,...und würde eine Nichtproduktion von Hilfsgütern unser Bruttoinlandsprodukt schmälern..ja Fragen über Fragen nur wenn es um Zuckerrüben geht..aber wir sind nun doch wieder politisch geworden und wollten uns doch vielmehr dem Saatgut widmen..also zurück..Zuckerrüben sollen schwierige Bodenbedingungen erfordern..nun das lässt sich ja leicht nachprüfen, da frage man doch mal Zuckerrübenbauern welchen besonderen Boden sie denn für diese Rüben bereitstellen..wir denken das ist eher eine Erfindung als eine bewiesene Tatsache ..gehört doch die Zuckerrübe zu anderen Rübensorten und diese gedeihen bei uns prächtig..also auch das ist für uns kein Grund allen Kleingärtnern den Zugang zu Zuckerrübensaatgut zu verwehren..(Sie glauben mir nicht,...recherchieren Sie mal nach Zuckerrübensamen)..so nun also wie an dieses Saatgut kommen um zu testen ob es bei uns wirklich nicht gedeiht.....man könnte nun als Zuckerrübenbauer ganz groß ins Anbaugeschäft einsteigen und jährlich bei den Zuckerfirmen das gezüchtete Saatgut kaufen (gibts dann auf Zuteilung pilliert und mit allen genmanipulierten Stoffen)..wir müssten dann so ca. 100000 Samen kaufen und anbauen..nun uns fehlt schlichtweg, das Land, die Zeit und das Interesse..zumal wir dann ja auch noch Traktoren, Pflug usw anschaffen müssten und dafür in unserem Garten gar kein Platz ist *zwinker*... unsere Recherche ergab, dass es in Deutschland eine sogenannte Genbank gibt ( http://www.ipk-gatersleben.de/Internet/Forschung/Genbank )..welches Saatgut (sortenreines nicht manipuliertes Saatgut) bewahrt, züchtet und vermehrt..was viele gar nicht wissen ,dass diese Genbank NOCH Saatgut an Privatleute abgibt und diese mit alten Samen neu anfangen können zu züchten..diese Bank ist von unschätzbaren Wert und muss in jedem Fall als Gemeingut (angebl. war eine Privatisierung im Gespräch) erhalten bleiben. (Anmerkung zum Scherz..Privat kommt aus dem lateinischen privare übersetzt berauben)
Man kann sich nach der Registrierung das Saatgut welches man benötigt aus einer Datenbank aussuchen..alles kostenfrei und es wird einem dann je nach Verfügbarkeit zugesendet..natürlich bekommt man keine 10000 Stück..wir haben 28 Zuckerrübensamen bekommen und das reicht sicher aus um nun im kommenden Jahr (dieses Jahr ist es leider zu spät) Zuckerrüben zu ziehen..und wenn es klappt..ziehen wir unseren zukünftiges Saatgut selbst heran und gerne reichen wir dann auch Samen kostenlos weiter..denn nur so  haben es unsere Vorfahren geschafft, Sorten zu bewahren zu verbessern und zu züchten..in diesem Sinne ein schönes Wochenende..


Mark und Conny